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Die Weltwirtschaftskrise (1)

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© Bühler 2000

Die Weltwirtschaftskrise

Die Behandlung der Weltwirtschaftskrise ist hier modellhaft am Prinzip der Aktienspekulation orientiert. Gerade die immer wiederkehrende Angst vor „schwarzen Freitagen“ legt es nahe, den Mechanismus der Börsenkurse als Grundlage der unterrichtlichen Behandlung des Themas zu wählen.
Die Weltwirtschaftskrise entstand in den USA aus einem Zusammentreffen von (zyklisch auftretender) Überproduktionskrise und einer kreditbasierten Aktienspekulation. Die spekulative Loslösung der Aktienkurse von realen Unternehmenswert schlug sich im Oktober 1929 in einem panikartigen Verkauf und von Aktien und einem plötzlichen Nachgeben der Kurse nieder. Aus der Börsenkrise entwickelte sich durch die Kreditfinanzierung der Aktien und die daraus entstehenden nicht mehr zu deckenden Verluste eine Bankenkrise, die wiederum einen rapiden Produktionsrückgang mit hoher Arbeitslosigkeit zur Folge hatte. Die Verflechtung des amerikanischen Kapitalmarktes mit dem deutschen, insbesondere die Kreditabhängigkeit der deutschen Wirtschaft von amerikanischem Geld, läßt Deutschland schneller als andere Länder unter der Krise leiden.

Das Krisenmanagement der deutschen Regierung steht unter dem Eindruck der Reparationszahlungen, deren endgültiger Abbau vorrangiges politisches Ziel ist. Die Regierung Brüning versucht daher, durch massive Einschränkung der Staatsausgaben den Staatshaushalt auszugleichen. Nur so kann sie ihren guten Willen zur (vergeblichen) Erfüllung der Reparationsverpflichtungen unter Beweis stellen und den schädigenden Einfluß der Forderungen nachweisen. Massenarbeitslosigkeit ist demgegenüber ein Phänomen, das in Kauf genommen werden kann.

Im Gefolge der Krise radikalisiert sich das politische Klima in Deutschland, das auf Seiten der Rechten bereits durch die nationale Agitation im Gefolge des Volksbegehrens zum Young-Plan zu einem Anwachsen der rechten Stimmen in den badischen und thüringischen Landstagswahlen von 1929 führte.

Fachwissenschaftlicher Stellenwert
Die Aktie als Wertpapier Eine Aktie ist eine Urkunde über die Teilhaberschaft an einem Unternehmen. Diese Teilhaberschaft lautet auf einen bestimmten Nennwert (meist 50, neuerdings 5 DM) und ist an Anteil am gesamten Aktienkapital des Unternehmens zu verstehen. Im Gegensatz zur Schuldverschreibung kann die Aktie an der Börse frei gehandelt werden und unterliegt damit dem Gesetz von Angebot und Nachfrage.
 


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